Küchenfronten und ihre Vielfalt

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Die Küchenfronten sind das Gesicht einer Küche und werden daher auch als erstes wahrgenommen, sobald man eine Küche betritt. Küchenfronten prägen den Stil einer Küche entscheidend. Zudem müssen Küchenfronten in ihrem Leben so einiges aushalten. Hier ist dann nicht mehr ausschließlich Farbe und Form wichtig, sondern auch die Oberfläche. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle die gängigsten Arten von Küchenfronten und ihre Vielfalt, also ihren Aufbau und ihre Eigenschaften näher bringen, damit Ihnen die Wahl Ihrer neuen Küchenfront etwas leichter fällt.

Folienfronten

Folienfronten sind eine sehr preisgünstige und in sehr vielen Farben und Dekoren lieferbare Variante der Küchenfronten. Sie werden hergestellt, indem eine relativ dünne Kunststofffolie auf ein Trägermaterial, in der Regel MDF, mit Hilfe von Wärme und Druck verbunden wird. Das geht schnell und preiswert, ist allerdings auch ein Schwachpunkt. Durch den dünnen, einschichtigen Aufbau sind Folienfronten verhältnismäßig empfindlich gegenüber Kratzern. Und ist die Folie beschädigt, kann sehr schnell Feuchtigkeit eindringen und zu Quellschäden führen.

Im Übrigen sind Folienfronten aber recht pflegeleicht und mit etwas Spülmittel und Wasser gut zu reinigen. Vermeiden sollten Sie die Verwendung scheuernder oder kratzender Reinigungsmittel und starke Hitze. Starke Hitze führt unter Umständen zur Ablösung der Folie und Blasenbildung. Grundsätzlich sind Folienfronten aber bei einem kleinen Budget empfehlenswerte Küchenfronten.

Schichtstoff und Melaminharzfronten

Diese beiden Ausprägungen der Kunststofffronten sind im Aufbau mehrschichtig. Mehrere Schichten in Melaminharz getränkten Papiers werden vermittels Hitze und Druck miteinander verbunden und anschließend auf einen Träger aus Holzwerkstoff aufgebracht. Die so hergestellten Küchenfronten sind sehr robust, lichtecht und widerstehen auch weitestgehend haushaltsüblichen Säuren wie Zitrone und Essig.

Etwas toleranter als Folienfronten sind sie auch gegen die Einwirkung von Hitze. Bis etwa 150 °C stellen kein Problem dar. Hinsichtlich der möglichen Dekore ist bei Schichtstoff- und Melaminfronten fast alles möglich. Sehr beliebt sind Schichtstoffe insbesondere für Holznachbildungen, da sich die Oberfläche hervorragend prägen lässt und so die natürliche Holzoberfläche imitiert. Schichtstoff- und Melaminharzfronten bewegen sich im unteren bis mittleren Preissegment.

Lacklaminat

Hierbei wird eine Trägerplatte mit einer Kunststoffschicht versehen und diese dann lackiert. Besonders beliebt ist dieses Fertigungsverfahren für preiswerte Hochglanzfronten. Hinsichtlich der Pflege sollten Sie mit Lacklaminatfronten wie mit Folienfronten verfahren. Preislich im unteren bis mittleren Segment liegend sind diese Fronten eine günstige Alternative zu Lackfronten.

Lackfronten

Die Herstellung von Lackfronten ist recht aufwändig, da das Trägermaterial in mehreren Schichten lackiert wird. Die Lackoberfläche erreicht den gewünschten Glanzgrad letzten Endes durch schleifen und polieren. Die Anmutung der fertigen Oberfläche ist sehr hochwertig, ja fast schon luxuriös. Die verwendeten Lacke sind mit hochwertigen Autolacken in Punkto Kratzfestigkeit und Härte durchaus vergleichbar, was der Lackfront eine gewisse Robustheit verleiht.

Hinsichtlich der Farblichen Gestaltung sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Einige Küchenhersteller bieten Ihnen sogar freie Farbwahl aus den Farbskalen von RAL oder Sikkens an. Leider sind Fingerabdrücke auf glänzenden oder hochglänzenden Flächen sehr gut zu sehen, was den Pflegeaufwand etwas erhöht. Die aufwändige Herstellung schlägt sich dann auch im Preis nieder, wodurch Lackfronten im Hochpreissegment angesiedelt sind.

Holzfronten

Bei den Holzfronten unterscheidet man Holzfurnierfronten und Vollholzfronten. Der Unterschied besteht im Wesentlichen darin, dass bei einer Holzfurnierfront eine Trägerplatte aus Spanplatte mit Echtholzfurnier, also einer dünnen Schicht echtem Holz, belegt wird. Wohingegen bei der Vollholzfront der Rahmen aus massivem Holz besteht und die Füllung in der Regel furniert ist.

Die Herstellung beider Arten von Küchenfront ist sehr aufwändig. Üblicherweise werden diese Küchenfronten mit Öl, Wachs oder einer Lackschicht versiegelt. Dies vereinfacht die Pflege etwas, da man auch mal mit einem feuchten Lappen darüberwischen kann. Völlig unbehandelte Holzoberflächen nehmen extrem schnell Flüssigkeiten und Öle auf, daher hätten Sie keine Chance ohne Verfärbung davonzukommen, wenn etwa Tomatensoße oder Ähnliches an die unbehandelte Küchenfront gelänge.

Unablässig steigende Holzpreise, insbesondere bei seltenen Holzarten, die aufwändige Herstellung und die Langlebigkeit bei korrekter Pflege lassen Preise für Küchen mit Holzfronten vom oberen mittleren ganz schnell ins Premiumsegment wachsen. Aber die Anmutung von echtem Holz ist dafür einfach unschlagbar.

Keramikfronten

Keramikfronten werden gerne in Designküchen als Kontrast zu Glas oder Hochglanzfronten eingesetzt oder auch mit Holzfronten kombiniert. Wie dem auch sei, Keramikfronten werden immer beliebter. Ihre matte Oberfläche, die sich trotzdem warm anfühlt, vermittelt ein behagliches Gefühl. Zudem lässt sich Keramik in vielerlei Farbtönen herstellen. Sie werden auf Grund dieser Vielseitigkeit auch gerne für Fronten in Betonoptik verwendet.

Keramikfronten bestehen aus mineralischen Rohstoffen und werden bei sehr hohen Temperaturen gebrannt. Infolgedessen verfügen Keramikfronten über eine komplett geschlossene Oberfläche, in die nichts einzieht. Sie sind langlebig, kratzfest, wasserdicht, säurebeständig und hygienisch. Zur Reinigung reicht ein feuchtes Tuch und etwas Spülmittel.

All dies schlägt sich auch im Preis nieder und so finden sich Keramikfronten im oberen Segment wieder.

Uns ist bewusst, dass einige Arten von Küchenfronten wie Glasfronten, Betonfronten, Edelstahlfronten, Steinlaminatfronten und einige weitere hier nicht berücksichtigt wurden, aber alle Frontarten und deren Eigenschaften hier zu beschreiben würde den Rahmen einfach sprengen. Aber wer weiß, womöglich veröffentlichen wir ja auch mal einen Beitrag zu den etwas exotischeren Küchenfronten an dieser Stelle.

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